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Artikel vom 08. Mai 2006 aus dem Süderländer
Volksfreund
Berühmte "Geisterbilder"
Peter Riecke und seine "Laterna Magica" im
Mittelpunkt: Fernsehteam des Senders "Arte" interessiert sich für das Hobby
des Neuenraders Schnell richtete sich aber die Aufmerksamkeit auf die "Laterna Magica". Riecke zeigte ein richtiges Programm und hatte sich in Schale geworfen: Er und seine Töchter waren in Gewänder des 19. Jahrhundert geschlüpft. Auf dem Tisch in der Mitte des Raumes stand auch ein altes Grammophon. Die musikalische Untermalung sollte aber zumeist von neueren Scheiben kommen: Der CD-Player stand, leicht versteckt, zwischen den alten Geräten. Als kleine Einführung fasste der Hönnestädter die Geschichte der "Laterna Magica" kurz zusammen: Um 1420 soll es die erste Laterne gegeben haben, die "Geisterbilder" auf eine Stadtmauer warf. "Das war seinerzeit natürlich nicht ungefährlich. Schnell konnte man sich auf dem Scheiterhaufen wiederfinden", erklärte Riecke, dass die Geräte zunächst als "Teufelszeug" galten. Schließlich entdeckten Jesuiten die Laternen als Instrument für die Missionierung: Mit den magischen Geräten wurden Schreckensbilder projiziert. Mehr und mehr entwickelten sich die "Laterna Magica" als Jahrmarktattraktion. Im 19. Jahrhundert ebbte das Interesse wieder ab, die Technik war bekannt. In den Kinderzimmern war sie aber weiterhin beliebt. "Eine Vielzahl der Bilder, die ich ihnen heute zeigen werde, stammen aus dieser Zeit", erklärte Peter Riecke. In Themen hatte er die Vorführungen unterteilt, zeigte so regelrechte Cartoons und schließlich auch ernstere Bilder. Sogar Wilhelm-Busch-Geschichten hatte er mitgebracht - und begeisterte so zunächst sein Neuenrader Publikum. Die Zuschauer vor der Mattscheibe werden demnächst folgen, wenn im Rahmen einer Kurzfilmreihe der Film über die "Laterna Magica" gezeigt wird. · ulrich schorner |